Die Thomsen-Kate

Beschreibung

Die Kate wurde um 1740 am damaligen Dorfplatz, der heutigen Marktstraße als niederdeutsches Fachhallenhaus in Fachwerkbauweise mit Reetdach erbaut. In der Mitte der Kate liegt die große Diele mit der Dielentür. Zu beiden Seiten war je eine Wohnung im Erdgeschoss angeordnet. Über zwei Treppen beidseitig der Diele gelangte man zu je einer Kammer für Knechte und Mägde. Der Boden über der Dielendecke diente der Lagerung von Heu und Stroh zur Versorgung des Viehs, das im hinteren Bereich der Kate untergebracht war. Um 1860 wurde im hinteren Bereich der Diele ein Zwischenboden eingezogen, der über eine steile Treppe von der Diele aus zu erreichen war. Der nach Westen gelegene Anbau wurde um 1934 durch ein massives Mauerwerk ersetzt.

Besitzer

Die Besitzer der Kate waren ausschließlich Handwerker, die nebeAnbei aber auch Landwirtschaft betrieben. Asmus Quistorf (1748) war Schneider. Dann folgten der Maurer Caspar Kirchmann, dessen Sohn Magnus Ludwig war Schuster. Daniel Haß und sein Sohn betrieben eine Böttcherei. Um 1860 wechselte Haß das Handwerk, er gründete eine Wollspinnerei, die bis um 1900 bestand, danach ein Fuhrgeschäft. Um 1850 begann die Witwe Haß in einer Stube ein kleines Ladengeschäft (Hökerei). Nach 1910 wurde die Kate nur noch zu Wohnzwecken genutzt. 1928 kaufte Bäcker Ehlers die Kate für seine große Familie. Der Urenkel Hans-Hermann Thomsen (Namensgeber für die Kate) verkaufte sie 1988 an den Heimat- und Verschönerungsverein.
Der Verein begann sofort mit der Renovierung der stark reparaturbedürftigen Kate. Im Mai 1991 brannte das Bauwerk bis auf die Grundmauern ab (Brandstiftung). Wegen der noch schützenswerten Bauteile – die Vorderwand und die vorderen Dielenwände blieben erhalten – wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt. Der Verein ließ die Kate, mit kleinen baulichen Veränderungen im Inneren, wieder aufbauen. 1994 wurde die Einweihung gefeiert

Nutzung

Nach dem Wiederaufbau hat die Gemeinde Malente das Erdgeschoss gemietet. Der Sportverein und die DLRG haben hier ihre Geschäftszimmer bekommen, und die Brautpaare geben sich in dem im Anbau gelegenen Trauzimmer das “Ja-Wort”.
Die Diele und die Räume im Obergeschoss werden für vielfältige Veranstaltungen wie Bilderausstellungen (Galerieschienen vorhanden), Vorträge, Lesungen, musikalische Darbietungen und sonstige kulturelle Veranstaltungen genutzt. Bis zu 55 Sitzplätze stehen dafür zur Verfügung. Das Haus bietet den Nutzern wie auch den Besuchern eine anheimelnde, behagliche Atmosphäre.

Der Bauerngarten

Zu einer alten Kate gehört auch immer ein Garten. Der Vorstand des Heimat- und Verschönerungsvereins hat es sich zur Aufgabe gemacht, hier einen Bauerngarten anzulegen, wie er früher üblich war, mit einem runden Mittelbeet, den in Kreuzform angelegten und mit Buchsbaum eingefassten Wegen, Blumenbeeten und Nutzgarten, Obstbäumen und Beerensträuchern. Ein Kräutergarten ist auch dabei. Diese Anlage wird ehrenamtlich gepflegt und ist öffentlich zugänglich.

Genießen Sie den Frühling mit der Blütenpracht und dem frischen Grün. Besuchen Sie gern unseren Katengarten. Ruhebänke laden zum Verweilen ein.